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Prof. Dr. Cornelia Rosebrock hat nach einem Lehramtsabschluss für die Sekundarstufe 1 Deutsch unterrichtet, war nach ihrer Promotion wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lesezentrum der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und bis Herbst 2023 Professorin für Neuere deutsche Literatur und ihre Didaktik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Dort hat sie zur Lesedidaktik und literarischen Sozialisation geforscht, gelehrt und publiziert.
Lektorat LESEN bei Jungösterreich Bildungsmedienverlag
Die Digitalisierung betrifft nicht nur das Medienangebot – offensichtlich verändert sich auch die Lesekultur im historischen Maßstab. Lektüren am Bildschirm sind für alle vom Grundschulkind bis zu Rentnern alltäglich geworden. Sie unterscheidet sich in einigen Komponenten von derjenigen Haltung zu Texten, die wir klassischerweise mit Buchlektüre assoziieren.
Es gibt die kulturpessimistische Vermutung, dass die Vielzahl von Nutzungsweisen des Bildschirms zusammen mit der Flüchtigkeit der Erscheinungsweise von Texten im digitalen Raum kursorisches Lesen als Gewohnheit etabliert und dadurch „tiefe“ Lektüre, die sich auf Lernen bzw. literarisches Erfahren orientiert, als kulturelle Praxis zunehmend verloren geht. Dagegen wird gezeigt, dass durch die Digitalisierung zwei Lesehaltungen zwar stärker auseinandertreten, dass aber beide für die Bewältigung des Lebens in der Wissensgesellschaft erforderlich sind. Im Seminar wird schließlich die Frage diskutiert, wie und wann im Verlauf der Lesesozialisation „Deep Reading“ und die digitalen Lesekompetenzen vermittelt und angeeignet werden können.
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